FAQ

1. Wie viele Stunden muss ich als Angehörige/r in der WG arbeiten?

Man muss keine bestimmte Anzahl an Stunden in der WG mitarbeiten. Die Angehörigen (8 Parteien) haben Aufgaben, die sie untereinander aufteilen. Mit Ausnahme des Einkaufens sind diese meist flexibel gestaltbar. Jeder Angehörige tätigt 6-7 mal im Jahr den Wocheneinkauf. Hierfür wird am Jahresanfang gemeinsam ein Plan erstellt, ebenso wie für das Erledigen der Kehrwoche. Darüber hinaus dürfen sich alle Angehörigen natürlich in das WG-Leben einbringen, wie sie möchten, z.B. wird immer gerne gesungen, gespielt oder einfach miteinander Kaffee getrunken. Es darf auch, am besten zusammen mit BewohnerInnen, im Garten gewerkelt werden.

2. Für wen ist die Demenz WG geeignet?

Die WG ist geeignet für Menschen mit Vergesslichkeit im Alter oder der Diagnose Demenz. Außerdem für Menschen, die eine Alternative zur „normalen“ Pflegeeinrichtung suchen und weiterhin in einem familiären Rahmen wohnen möchten.

Für die Abrechnung der Pflegeleistungen sollte mindestens Pflegegrad 2 vorliegen bzw. ein Pflegegrad beantragt werden.

3. Was kostet das Leben in Demenz WG?

Die Kosten für das Leben in der WG sind vergleichbar mit den Kosten anderer Pflegeeinrichtungen. Weitere Informationen finden Sie unter Kosten.

4. Wie lange kann mein Angehöriger in der WG bleiben?

Der Umzug in die WG soll der letzte Umzug sein. Das Leben in der WG ist bis zum Lebensende möglich.

5. Ist auch nachts jemand da?

Ja, in der WG ist jede Nacht eine Nachtbegleitung vor Ort. Die WG- BewohnerInnen sind 24 Stunden/7 Tage die Woche begleitet und betreut.

6. Was gibt es in der WG zu essen?

In der WG wird gemeinsam gegessen und alle Mahlzeiten werden täglich frisch zubereitet. Im Speiseplan werden die Lieblingsessen und individuellen Vorlieben der BewohnerInnen berücksichtigt. Es wird auf einen ausgeglichenen, gesunden Speiseplan geachtet.

7. Können individuelle Wünsche in der WG berücksichtigt werden?

Individuelle Wünsche werden in der WG gerne berücksichtigt, sofern diese nicht im Konflikt zu den Interessen der Gemeinschaft stehen.

Zum Beispiel darf jede/r das eigene Zimmer nach seinen Vorlieben einrichten und nach Absprache auch Einrichtungsgegenstände für die Gemeinschaftsbereiche mitbringen. Ebenso wird niemand am Morgen geweckt, sondern Körperpflege und Frühstück finden dann statt, wenn die BewohnerInnen aufgewacht sind. Auch Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten werden gerne entgegengenommen und nach Möglichkeit umgesetzt.

8. Wie lange muss ich auf einen Platz in der WG warten?

Wie lange man auf einen Platz warten muss, ist nicht vorhersehbar. Im Durchschnitt wird einmal im Jahr ein Zimmer frei. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu machen, welche Wohnform man sich für seine/n Angehörige/n wünscht, früh Kontakt mit der Koordinationskraft aufzunehmen und die WG kennenzulernen. Allzu häufig möchte man sich darüber keine Gedanken machen, bis zuhause Notsituationen auftreten, die ein Verbleiben in der eigenen Häuslichkeit unmöglich machen. Meist ist jedoch dann, wenn man ganz schnell eine Lösung braucht, gerade kein WG-Zimmer frei.

9. Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Einzug in die WG?

Je „fitter“ ein/e neue Bewohner*in beim Einzug ist, desto schneller kann er/sie sich an das neue Umfeld und die MitbewohnerInnen und AlltagsbegleiterInnen gewöhnen. Das Knüpfen von Kontakten fällt dann noch leichter und es ist mehr Teilhabe an der Gemeinschaft und die Mitwirkung bei Alltagstätigkeiten möglich. Ebenso lernen die AlltagsbegleiterInnen die Wünsche und Gewohnheiten früh kennen und können diese im späteren Krankheitsverlauf berücksichtigen.

Sind die zeitliche und/oder örtliche Orientierung bereits stark beeinträchtigt, ist die Umstellung für Betroffene oftmals wesentlich schwieriger.

10. Wie ist die Betreuung organisiert?

Die WG-BewohnerInnen werden 24 Stunden/7 Tage die Woche von 1-2 AlltagsbegleiterInnen betreut. Vormittags ist zusätzlich eine Pflegefachkraft vor Ort. Außerdem unterstützen regelmäßig FSJlerInnen, PflegeschülerInnen und Ehrenamtliche bei der Betreuung und Begleitung der BewohnerInnen.

11. Gibt es feste Besuchszeiten?

Nein, es gibt keine festen Besuchszeiten. Angehörige und Freunde der BewohnerInnen können jederzeit in die WG kommen. Auch an den Mahlzeiten kann in der Regel kurzfristig teilgenommen werden.

Besuche zur Besichtigung der WG sind allerdings nur gemeinsam mit der Koordinationskraft und nach vorheriger Absprache möglich.

12. Wie kann ich einen Platz in der Demenz-WG beantragen?

Wenn Sie bereits konkretes Interesse an einem Platz in der Lindenhof-WG haben, finden Sie die weiteren Informationen unter Für wen ist die WG ? im unteren Abschnitt "Interesse an einem WG Platz".

Vor einem festen Einzug finden zunächst einzelne „Schnuppertage“ und schließlich ein mindestens 14-tägiges Probewohnen statt. In dieser Zeit haben die bisherigen BewohnerInnen und deren Angehörige die Möglichkeit zu entscheiden, ob die neue Person in die WG passt.

13. Welche Vorteile bietet eine Demenz-WG?

Das Leben in einer vollständig selbstverantworteten Wohngemeinschaft entspricht größtenteils dem Leben zu Hause. Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf leben gemeinsam in einer großen Mietwohnung, in der das Hausrecht bei den BewohnerInnen (bzw. ihren gesetzlichen Vertretern) liegt.

Die Gruppengröße von nur 8-9 BewohnerInnen schafft eine sehr familiäre Atmosphäre und ermöglicht eine sehr individuelle Betreuung.

Angehörige, die den Alltag der Betroffenen weiterhin aktiv mitgestalten möchten, haben in einer Demenz-WG vielfältige Möglichkeiten dazu.